Monsieur Thomas und das Geschenk der Liebe

Eine Geschichte über das Leben, so zart wie Seide.

Der Juli-Beitrag in der Blogreihe „Pflege“ ist ein Sommerbuch. „Monsieur Thomas und die Liebe“ von Gilles Legardinier erzählt von Vaterfreuden und Vaterleiden, der Liebe zu Menschen und dem Weg zu sich selbst. Senioren nehmen aktiv am Geschehen teil und beeinflussen so den Lauf der Geschichte maßgeblich.

Sanft und zart spinnt sich die Geschichte an. Der leise Erzählstil harmoniert sehr mit dem männlichen Aktionismus der Hauptfigur Monsier Thomas. Denn Thomas, Mitvierziger und ledig, lebte acht Jahre im hintersten Indien, um die Menschen in einem abgelegenen Bergdorf ärztlich zu versorgen. Dort fand er so etwas wie Familie. Diese Familienbande zeigen ihm jedoch unbewußt, das ihm im Leben etwas fehlt.

Monsieur Thomas und das Geschenk der Liebe von Gilles Legardinier, Foto: Randomhouse

Monsieur Thomas und das Geschenk der Liebe von Gilles Legardinier, Foto: Randomhouse

Als er erfährt, dass er Vater einer 20jährigen Tochter ist, reist er sofort nach Paris und nimmt eine Stelle als Direktor in einem kleine Seniorenheim an. Die fünf schrulligen Alten bringen ihn genauso auf Zack, wie die Krankenschwester Pauline, eine alleinerziehende Mutter mit einem pfiffigen Sohn.

Thomas versucht auf recht merkwürdige Weisen seiner Tochter nahe zu sein. Dabei verstrickt er sich immer mehr in abenteuerliche Methoden. Sogar den Freund der Tochter spannt er für seine Zwecke ein. Die noch richtig hellen Senioren bringen ihm viele Lebensweisheiten bei. Und so wird der Arzt zum Bedürftigen, die Senioren zu weisen Alten, das Kind zum Sonnenschein, die Krankenschwester zur Vertrauten und Thomas kommt seiner Tochter immer näher.

Es ist ein ruhiges, spannendes, gefühlsbetontes Buch. Der Schreibstil ist liebevoll, achtsam und manchmal gänzlich unerwartet direkt. Gilles Legardinier schafft es, dem Leser kleine Lektionen des Lebens liebevoll zu vermitteln.

Meine Lektion in diesem Buch ist: Wenn man seine Alten achtsam behandelt, einen wertschätzenden Umgang mit allen Generationen lebt, dann ist Pflege plötzlich auf einem sehr hohen Level möglich, nämlich auf dem höchsten Level – dem menschlichen!

Die Liebe wird in diesem Roman auf vielerlei Arten gezeigt, gelebt und somit auch für den Leser möglich. Das Ende des Buches wartet noch mit zwei kleinen Wendungen auf, die Thomas noch liebenswürdiger machen, als er so schon ist.

Ganz wunderbar hat mir das Nachwort gefallen. Auch ich lege meine Hände neben die Tastatur und atme erst einmal tief ein, wenn meine Arbeit erledigt ist. Danke Gilles für diese berührende Geschichte.

Monsieur Thomas und das Geschenk der Liebe
Gilles Legardinier
Goldmann Verlag
2017

Kennst Du das Buch schon oder ein anderes von Gilles Legardinier? Wie gefällt es Dir? Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar.

Deine
Margarete Rosen

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